Unsere Corona-Hilfe in Nepal I

Unsere Corona-Hilfe in Nepal I

Sunita Silval und Saurav Karna leben in Pegnitz, nach ihrem Studium der Elektronik in Thüringen. Sie arbeiten als Ingenieure in Auerbach und Nürnberg. Ende Februar flogen sie nachhause, um in Nepal zu heiraten. Durch die Virusepidemie gelang es ihnen aber nicht mehr, zurück zu kommen. Nach dem ersten Teil der Hochzeit in Pokhara fuhren sie zu Sauravs Eltern nach Lumbini an der indischen Grenze. Dort sind sie jetzt in der Ausgangsperre. Diese Sperre trifft Arme und Alleinerziehende hart, weil sie nicht mehr heraus dürfen zum Arbeiten. Sie hungern. Sunita entwickelte deshalb  mit Sauravs Familie eine Lebensmittel-Hilfe. Bisher gingen 100 Pakete mit je 15 Kilogramm Reis, Linsen, Mehl, Salz, Sojabohnen und Öl an diese Menschen.

Diese Tragetaschen packte die ganze Familie für die Bedürftigen. Es waren auch zehn Studenten darunter, die wegen der geschlossenen Banken kein Geld mehr von zuhause bekommen können.

Sunita: „Ich hab nicht gewusst, dass 15 Euro so eine große Chance für andere Menschen ausmachen. Es macht den Hunger weg für 5 Tage für eine Familie. Ich danke Gott, dass er mir so ein gutes Leben gegeben hat.“

Wenn Sie für diese Aktion spenden möchten: „Kinder von Nepal“,
DE20 7735 0110 0038 0660 07 bei der Sparkasse Bayreuth, Stichwort: Soforthilfe.

Sunita und Saurav bei ihrer Hochzeit

Unsere Corona-Hilfe in Nepal II

Unsere Corona-Hilfe in Nepal II


Saurav sortiert die Lebensmittel für das Weitergeben. Sunita wuchs in Pokhara in schweren Verhältnissen auf, sah aber immer Kinder in den Straßen, die noch ärmer waren als sie. Ihnen zu helfen, wenn sie einmal groß ist, das war  ihr Wunsch. Jetzt erfüllt sich etwas davon.

Sunita schreibt dazu Ende Mai: „Vor mehr als zwei Monaten begann in Nepal die Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie. Die Tempeltüren sind immer noch zu, in den Flughäfen herrscht geisterhafte Stille, die Straßen sind leer und die Geschäfte geschlossen. Die Leute stecken immer noch in ihren Häusern fest. Das ist die neue Normalität. Während sich die Weißer-Kragen-Menschen irgendwie erhalten können, sind die Blauer-Kragen-Menschen von dieser Pandemie am Härtesten betroffen. Die Blauer-Kragen-Menschen sind die Tagelöhner, die ihr Geld verdienen und am gleichen Tag wieder ausgeben. Weiterlesen „Unsere Corona-Hilfe in Nepal II“

Blick aufs Jahr 2022

Hier der KvN-Jahresbericht für 2022. Erst 2023 kommen wir wieder persönlich in alle Dörfer. Vorher bremste Corona.

Januar

Kul schreibt, dass die kleine alte Schule von Mude zwei Regierungslehrer bekam, aber Patale keinen für seinen Hauptschulbereich.

Von den KvN-Geldern an ihn, die immer im Frühjahr überwiesen werden, schlägt er vor, einen Teil auf sein Privatkonto zu geben. Dann spart sein Nepal-Verein (den er vor Jahren extra für unsere Hilfsaktion gegründet hat) Steuern. Er bittet um 7000 Euro schon jetzt im Januar, weil einige Lehrer ihr Gehalt früher wünschen, um vor dem Schulbeginn im April Nötiges zu kaufen. Wir schicken 7000 Euro. Sie kommen aber nicht bei ihm an. Zum Verbleib haken wir immer wieder nach, bis ins Frühjahr 2023. Erst dann klärt sich der Verbleib auf der Bank, verursacht durch ungenaue Transferangaben.

Kul hat in Angpang einen neuen kleinen Schultrakt fertiggestellt und eine Toilette gebaut.

Er macht sich Sorgen: Er tut zu viel für sein Dorf und andere Leute und zu wenig für seine Familie.

In Maidane ist eine Solarleuchte in der Gesundheitsstation defekt.

Februar

Kul berichtet von einem krebskranken Mann, dem er aus KvN-Überschussgeldern des Vorjahres half. Aber das Geld kam zu spät. Alle teuren Behandlungen, die die Familie vorher unternahm, waren auch umsonst. – Weiter gab er KvN-Geld an einen armen Mann, dem beim Essen etwas im Hals stecken geblieben war. Er konnte so nach Kathmandu ins Krankenhaus kommen, starb aber dort.

Kuls kleiner eigener Hilfsverein (= unser Partner für die Geldüberweisungen)  muss 900 Euro Steuern bezahlen. Kul empfindet das als sehr hoch.

März

Johnny Siewert aus Hamburg kommt als junger Englischlehrer für vier Wochen nach Angpang.

Kul kandidiert für die Wahl des Ward-Inspektors ( = Aufsicht über etwa 8 bis 12 Dörfer), die in sieben Wochen stattfindet.

April

Kul beendet ein Landwirtschafts- und ein Management-Training. Er hofft, dadurch künftig im Gemüseanbau besser vorgehen zu können. Für die Wahl rechnet er sich Chancen aus.

Mai

Kul erhält ein Paket von einem Paten aus Pegnitz, der schon verzweifelte, weil es so lang nicht ankam. Kul muss dafür 50 Euro Zoll bezahlen. Es ist gedacht für Lehrerin Uma Karki, die es zu einem Schulkind in Patale bringt.

Kul verliert die Ward-Wahl mit nur zwei Stimmen Differenz. Seine Unterstützer in den Dörfern sind perplex. Aber er kann sich um ein Amt für „Dorfentwicklung“ in der Municipality bewerben (ca 20 000 Einwohner umfassend). Kul: „Da habe ich große Chancen, unsere Dörfer voranzubringen.“ Da hat er den Bereich unter sich, der Streitereien schlichtet, bevor sie gerichtslastig werden.

Juni

Ein 5-Tage-Training von Kindergarten-Betreuern endet. Neun Schulen schickten  ihr Personal dorthin. Die Schulung geht noch drei Semester lang weiter.

Juli

Reinhold Mischau, Unternehmer in Nürnberg, hat schon einmal enorm für „Kinder von Nepal“ gespendet und schreibt: „Ich werde auch dieses Jahr den Verein mit 15 000 Euro unterstützen können. Das wird aber leider nicht reichen, um alle Ausgaben zu finanzieren. Ich hoffe, Du findest noch weitere Spender.“

Werner Narr hat jetzt 76 geförderte Kinder zu verwalten. Er lobt Uma Karki und ihren Sohn Utsab für ihre immer so herzliche Geldübergabe. Sie machen es „in großartiger Weise“. Kul zieht sich zurück – aus allen seinen sozialen Aufgaben.

Kul schildert kurz Unwetterschäden: Straßen sind überflutet und Berghänge abgerutscht.

Ich bekomme von der Schöck-Stiftung viel Sympathie für unseren Verein, muss aber viele Fragen beantworten, bevor sie eine Unterstützung zusagt. Ich gebe all die Fragen an Kul weiter. Zum Beispiel zum Biokartoffel-Verkauf der Dörfer in Kathmandu. Kul sagt: Es war ein Versuch ohne Erfolg. Denn die Städter sparen. Das „bio“ ist ihnen egal, sie suchen nur billige Kartoffeln.

Oder der Wunsch der Stiftung, alle Lehrer an die Regierung zu geben zum Bezahlen. Kul erläutert: Es ist sehr schwer. Vor Jahren stellte die Regierung in Aussicht, zwei Lehrergehälter zu übernehmen. Aber den Zuschlag dafür bekamen andere Dörfer, weit entfernt.

Er will jetzt in seinem Municipality-Amt mehr Druck machen. Früher bezahlte er einige Grundschullehrer in Angpang selbst, von seinem Trekking-Gehalt. Aber jetzt hat er nur seine Landwirtschaft. Und die Ernte war schlecht. Es gab weniger Kartoffeln und Mais als 2021. „Die Menschen hier werden irgendwie überleben“, schreibt er, „aber ein Einkommen zu haben, ist im Moment wirklich hart.“

Er überlegt und überlegt, wie er seine Schule in Angpang (125 Kinder) für immer erhalten kann. „Ich muss irgendeine Lösung finden, auch für meine Familie und das Dorf.“

August

Kul ist im entfernten Biratnagar, um für vier Tage eine Justiz-Schulung zu machen. Von hier beantwortet er weitere Fragen der Stiftung: Können die Eltern Geld geben, um einen Lehrer zu bezahlen? „Sie können im Moment nicht einmal einen kleinen Beitrag leisten. Sie haben kein Einkommen. Die Kartoffelernte reicht gerade fürs Überleben einer Familie.“

Kul sucht auch nach einem Landwirtschafts-Training. Mit holländischer Unterstützung begann er selbst schon eines für 300 Familien. Aber dann kam sein neues Amt und er wurde ausgegliedert – obwohl er jetzt viel dafür hätte tun können. Er wünscht sich, dass alle 1000 Familien eines Wards ( = Dorfverwaltungsbereich) einbezogen werden, wenn wieder so eine Schulung kommt.

Sein Ward Nr. 8 (Westhälfte von Angpang) hat 92 Familien, der Ward Nr. 9 (Osthälfte) 108.

September

Kul verschlägt es die Sprache, dass er in Angpang drei oder mehr Lehrer (KvN bezahlt bisher fünf) in den Regierungssold umstellen soll, wie es ihm die Schöck-Stiftung vorschlägt. „Was ihr entscheidet, muss ich akzeptieren. Ich besprach das schon mit der Regierung, aber es gibt kein Zeichen für eine Lösung.“

Er könnte zwei Klassenstufen streichen oder Kombiklassen bilden. „Oder ich finde einen Unterstützer, oder ich bezahle die Gehälter selbst.“

Die Regierung erhöht jedes Jahr die Gehälter ihrer Lehrer. Die KvN-Lehrer dagegen bekommen 70 Euro weniger im Monat. „Das Beste wäre, ihr bezahlt weiter die fünf Lehrer. Dann können wir alle Fächer anbieten.“

Kul will Walnuss-Bäume pflanzen. Freunde begannen mit 40 Stück. Er plant mehr. Die Regierung gibt dafür einen Zuschuss, der nicht zurückbezahlt werden muss.  Kul will ein Projekt daraus machen und eine eigene Farm dafür anmelden.

Studentin Ellis Maier aus Innsbruck, deren Onkel Roman Maier bei uns Mitglied ist, lernt bei einem praktischen medizinischen Jahr in Nepal ein krebskrankes Mädchen kennen, Ranjana (6). Um ihr die Operation zu ermöglichen (3000 Euro), bekommt sie Hilfe von PayPal und von uns.  Mitglieder spenden 500 Euro. Die Summe kommt zusammen.

Kul geht dem örtlichen Gouverneur zur Hand und lernt das Amts-Wissen.

Die Schulen schließen für vier Wochen wegen des Dashain-Festes (in der Bedeutung wie unser Weihnachten) und des Tihar-Festes (Lichterfest).

Kul erntet vom Mais, was die Bären übrig ließen. Er muss Weizen und Hafer säen.

Er und seine Frau Kalu sind etwas krank. Er beobachtet rundum die Familien, wie es nach Corona weitergeht. Jeder ist unglücklich, weil das Einkommen fehlt.

Auch die Dorfbank von Angpang leidet, weil alle Kunden seit einem halben Jahr ihre Einlagen abholen.

Oktober

Kul pflügt für die Weizenaussaat bis zum Monatsende. Danach bringt er Gras trocken unter, als Winterfutter für die Büffel.

Für Dashain ist seine ganze Familie gekommen, aber eine nahe Verwandte, eine schwangere Frau von 38 Jahren, stirbt. Deshalb feiert niemand.

November

Die Schule beginnt wieder. Kul hatte wegen der Wahl keine Zeit, für den pensionierten Rektor von Angpang einen Ersatz zu finden (d. h. einen Regierungslehrer) und bemüht sich jetzt.

Assistenzarzt Dipendra verlässt die Gesundheitsstation von Angpang (er will ins Ausland oder nach Kathmandu); Janaki ist seine Nachfolgerin.

In Nepal finden nationale Wahlen statt. Kul wundert sich, dass die Freiheitspartei doch einige Sitze bekam. Er ist für die nationale Partei.

Werner schickt einen Paten-Rundbrief mit der Bitte, auch im nächsten Jahr wieder Kinder zu unterstützen.

Weiter schreibt er: „Uma hat mir von zwei Kindern berichtet, die unter Bäumen leben. Sie organisierte für sie bei der Stadt Okhaldhunga  ein Haus, ohne Dach und ohne Fenster, wo sie jetzt mit ihrer Oma leben. Unterdessen hat sie auch ein Zinkdach organisiert und mir im Video die Situation gezeigt.
Beide Kinder gehen in Okhaldhunga in die Schule und ich werde die Patenschaft übernehmen. Da die Ernährung knapp ist, bekommt Uma jetzt schon die 260 Euro, damit sie über die Zeit kommen.“

Dezember

In Pegnitz hatten wir einen Marktstand mit Nepal-Kunsthandwerk bei einer Gärtnerei, danach in einem historischen Felsenkeller und jetzt zum Advent vor der Kirche. Dort kommen sensationell 1750 Euro zusammen. Aber der Gewinn ist nicht so groß, weil auch der Einkauf in Nepal teurer geworden ist. Die Händler dort schlagen auf, um die Corona-Flaute auszugleichen.

Unser Kalender wird wieder von vielen Helfern verteilt. Dafür kann man nur einen großen Dank sagen. Er regt manche Käufer an, zu spenden oder ein Pate zu werden.

Wir unterstützen auch zwei arme Kinder in Pokhara. Aber der Junge Yug Shah  bekam ein Stipendium in Indien, so dass seine Paten jetzt ein kleines Mädchen unterstützen, Nikita Paliyar.

Und Adesh Regmi, der – von seiner Patin ermöglicht – in ein Internat ging, um aus seinen so beengten Verhältnissen zu kommen, erwies sich doch nicht als der große Lernende. Er kehrt zurück in eine normale Schule und soll eine Lehre machen.

Die Schöck-Stiftung regt den Kontakt mit dem österreichischen Verein „Roots for life“ an, mit Carola Gosch. Ein Zoom-Gespräch bringt eine Zusammenarbeit bei der Schüler-Förderung in Angpang und dem nahen Ghunsa. Ihr Fernziel ist, gemeinsam in Salleri (26 km weiter) ein Mädchen-Hostel für begabte College-Schülerinnen einzurichten. Wir nehmen aber später davon Abstand, weil die Arbeit dafür bei uns bleibt. Und wir sind eh als Zwei-Mann-Team überlastet.

Werner gleicht unsere Unterstützung der armen Kinder an jene von „Roots“ an: Wo es geht, geben wir jetzt Schulmaterial und Essen statt Geld.

Werner vollbringt das ganze Jahr über eine große Leistung, alle Kinder ordentlich zu verwalten, den Paten ihre Fotos und Videos zu schicken und mit Uma und Kul zu telefonieren. Auch unterstützt er privat immer wieder.

Er stellt jetzt die Förderung der High-School- und College-Anwärter (in Kathmandu und Salleri) um: Jeder der Jugendlichen muss sich mit einem Antrag dafür bewerben. Dann sieht Werner ungefähr, wie die Lern-Eignung ist.

 

 

Blick aufs Jahr 2021

Es gab fünf wichtige Entwicklungen:

Reinhold Mischau rettet mit einer großherzigen Spende die Schule von Angpang.

Kalu und Kul werden langsam wieder gesund.

Kul stellt einen neuen Schultrakt fertig, was eine enorme Bürokratie-Arbeit ist. Damit gibt er den Männern im Dorf Arbeit.

Werner macht dank Uma Karki aus der kleinen Pflanze „Patenschaften“ einen blühenden Baum.

Die Zahl der betreuten Kinder steigt von 44 auf 75 Mädchen und Jungen. Dafür findet Werner 35 Paten-innen.

 

Januar

Kul und Kalu sind zwei Wochen in Kathmandu und bekommen Physiotherapie. Kul besorgt aus der Ferne einen neuen Englisch-Lehrer für die Schule in Patle.

Alle Englischlehrer an allen Schulen könnten eigentlich die Kinder anleiten, ihren Paten Briefe zu schreiben, sagt er.

Kalu und Kul fühlen sich wieder sehr gesund und fahren heim. Kul hat dort aber weiter Probleme und kann kaum laufen. Er hat sehr viel zu tun.

Die Schulen hatten im Winter vier Wochen zu. Anfang Februar öffnen sie wieder

Beim Schulneubau stehen die Mauern, aber das Verputzen und der Geländer-Bau dauern noch. Kul schließt einen Vertrag für eine neue Schultoilette ab. In 1,5 Monaten ist der komplette große neue Trakt fertig, schreibt er.

Er schickt ausführliche „Angpang-News“:  Bisher verlief das Landleben immer gut, wenn auch ohne Höhepunkte. Aber jetzt hat jeder Angst wegen Corona.

Die 84 Familien des Dorfes hatten im Jahr 2020 fünf Sterbefälle und fünf Geburten.

Die Jugendlichen wollten ein Volleyball-Feld anlegen, auch eine Halle für Hochzeiten und einen Raum für Sterbezeremonien. Aber der viele Regen sorgte für einen Erdrutsch. Alles brach zusammen.

Im Schultrakt trafen Bücher für die Bibliothek ein, die später für jeden offen sein wird. Das Schullabor bekam Materialien.

Die Straße zur Schule und ein Feldweg quer durchs Dorf wurden begradigt, um leichter Notfahrten ins Krankenhaus zu schaffen.

Ein neuer Naturtempel mit zwei Felsen wurde angelegt und bekam ein Tor gestiftet. Die Arbeit dafür gab der Jugend etwas Lohn.

Zwei Familien bauten neu, und zwar oben an der großen Fernstraße. Alle Familien wollen inzwischen dort leben.

Vor dem Lockdown konnten die jungen Leute auswärts arbeiten und so ihre armen Eltern unterstützen. Jetzt musste jeder heim und dort zwei Wochen in Quarantäne. Das Essen reichte oft nicht für alle. Die Ernte war schlecht ausgefallen. Angebaut werden Hirse, Weizen, Kartoffeln und Mais.

Die Corona-Erkrankung erinnert an ein Erkältungsfieber vor langer Zeit, schreibt Kul, das für hohe Temperaturen sorgte und für wochenlangen Schlaf. Mancher starb deshalb.

Es gab im Jahr 2020 zwei Unfälle in Angpang: Zwei Maurer hatten Brüche und mussten nach Kathmandu ins Krankenhaus.

Februar

Kul ist in Rumjatar, einer größeren Stadt, die viel tiefer liegt. Bei der dortigen britischen Ghurka-Wohlfahrt hatte er einen Zuschuss für Schulmöbel beantragt und holt da 2200 E ab.

Kul verteilt mit Jeeptaxifahrten die KvN-Unterstützung an arme Schüler. Er selbst braucht Ruhe, sagt er. Aber er muss weiter zur „Social Welfare Authority“ in Kathmandu und dort auch kurz ins Krankenhaus zur Nachprüfung.

Kul geht es besser, aber er hinkt inzwischen. Er braucht eine Pause. Aber er kann nicht stoppen: Er soll nach Salleri in die Distrikthauptstadt ins Schulamt, um die Quittungen für die KvN-Ausgaben in Maidane und Patle zu bekommen.

In Maidane sollten alle Lehrer entlassen werden, sagt Kul, weil sie mit jedem verwandt sind. Besser wären neue unabhängige Lehrer.

Er fährt in die südliche Distriktstadt Okhaldhunga, um dort zwei von KvN unterstützte Schüler zu treffen und die Steuer für den Verein zu bezahlen, über den unsere Gelder an die sechs Schulen verteilt werden.

 

März

Kalu und Kul hinken beide. „Wir brauchen eine Pause.“ Kul probiert, seine Landwirtschaft wieder aufzunehmen, aber er ist nicht in der Lage.

Für das Schulamt in Salleri hat er viel getan. Der neue Schultrakt und die Schultoilette sind fast fertig. Das Gebäude muss noch gestrichen werden und oben im 1. Stock soll ein Eisengeländer hinkommen. Stromkabel, Tische und Stühle stehen bereit. „Ich muss für die Schule viel machen.“ In vier Wochen soll alles fertig sein.

Kul wurde geimpft, wie alle Menschen über 55 Jahre. In sechs Wochen kommt seine zweite Impfung.

April

Kul kann KvN die Rechnungen des Vorjahres noch nicht schicken, weil Kalu und er weiter krank sind.  Vor allem Kalu geht es wieder schlechter. Kul wartete lange ab, dann brachte er sie zu einem entfernten Schamanen. Danach ging es ihr besser, aber nicht vollständig gut.

Kul geht es ähnlich, aber er muss weiter rennen für den Schulneubau „und vieles mehr“. Er entschuldigt sich für die Verzögerungen. „Es hängt alles an meiner Gesundheit. Wir sind beide in wirklich schlechter Verfassung. Aber es wird besser.“

Zwei seiner fünf Kinder, die im Dorf leben, helfen ihm bei der Landwirtschaft und beim Kochen. Kalu schafft es nach dem Schamanen-Besuch, wieder zu kochen, aber sie kann nichts anderes tun. Sie besorgte vorher die Felder und die beiden Büffel.

Kul schreibt, die Behandlungen kosteten viel Geld. Ein KvN-Spendenaufruf für sie beide  „könnte sehr hilfreich sein“. Es kommen fast 2000 Euro zusammen. Ich rate Kul, davon einen jungen Assistenten zu bezahlen, der alles für ihn ausführt und von ihm lernt, so dass er später einen Ersatzmann hat.

Kalu soll wieder zu einem Schamanen gehen.

Kul gibt seinem Sohn Ashok die KvN-Rechnungen mit, damit er sie in Kathmandu zur Post bringt. Aber wegen Corona geht keine Sendung ins Ausland. Wir haben aber die fotografierten Rechnungen. Sie genügen dem Finanzamt vorerst.

Kul stellt eine Liste der Ausgaben für 2021 zusammen. Er rief dazu Lehrer aller Schulen zu sich, wo wir helfen, und besprach es. Das macht zusammen 35 474 Euro. Kul hat aber noch einen Überschuss aus 2020 von 1663 Euro. So bleiben 33 811 Euro.

Um unsere Kinder-Unterstützung zu verteilen, holt Kul alle Lehrer der verschiedenen Schulen zu sich und gibt sie ihnen mit. Er kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in die fünf anderen Dörfer Mude, Ghunsa, Bagam, Maidane und Patle fahren. Kul senkt auch den Betrag pro Kind von 130 auf 100 Euro, weil unser Geld sonst nicht reicht.

Mai

Kul und Kalu gehen zu einem Schamanen, um sich traditionell behandeln zu lassen. Er vermutet, dass beide Fehler machten und nicht beachteten, was ihre Ahnen von ihnen wünschten. Deshalb die Erkrankung. Er gab ihnen etwas mit, und Kul baute unterhalb von seinem Haus einen kleinen Tempel. Er will auch eine Gebetsglocke für Shiva kaufen. Die heimischen Kräuter für Massagen helfen. Kalu geht es besser.

Kul gibt unsere Belege für 2020 jetzt seinem Sohn Ashok, der in Kathmandu wohnt. Dieser gibt sie an die Mutter von Sunita Silwal, die in Pegnitz lebt. Denn sie fliegt gerade nach Deutschland, um Sunita mit ihrem neu geborenen Kind zu helfen.

Ich nehme Kontakt zu Rudra Magar aus Angpang auf, der als Trekkingführer gut Englisch spricht, ob er uns beim Kontakt mit den deutschen Paten helfen kann. Kul ist etwas vorsichtig, weil Rudra, sein Cousin, in der Vergangenheit auffiel. „Aber jetzt hat er einen besseren Charakter.“

Gleichzeitig frage ich Uma Karki, die in Maidane unterrichtet, ob sie uns auch helfen kann. Am Ende übernehmen sie und Kul alle Kinderbetreuungen in den Dörfern, von Werner angeleitet.

Kul schickt ein Bild des neuen Schultrakts in Angpang, knallgelb gestrichen. Mitte Juni kommt ein zweites Foto: Das Schulkommitee malte um, weil es zu viel Gelb war. Jetzt ist das Haus weiß.

Kul setzte bei den Baukosten alles auf sein Verhandlungsgeschick mit den Behörden. KvN musste nichts bezahlen. Corona verhinderte die Einweihung. Kul hofft, sie im Dezember nachholen zu können.

Er fragt für drei weitere Kinder an, ob wir sie unterstützen können. Ein Kind verlor z. B. seine Mutter, als das Haus beim Erdbeben über ihr zusammenstürzte. Ihr Vater ist behindert und ihre Großmutter sehr alt.

Kul fühlt sich wieder gut erholt. Corona hat die Bergdörfer noch nicht erreicht, aber es gab in vier Distrikten große Überschwemmungen mit 50 Toten, weggerissene Brücken und Häuser. Extrem viel Ackerland wurde zerstört.

Der Lockdown sorgt für schlafende Dörfer. Keiner ist unterwegs. Autos dürfen nur Notfahrten machen.

Nepal hat zwar täglich 40 bis 40 Corona-Tote, aber vor wenigen Wochen waren es noch 200 an jedem Tag.

Juli

Wir sammeln Spenden (1300 Euro) für eine Reisaktion, weil arme Familien wegen des Lockdowns keine Einkünfte haben. Kul verteilt das Geld geheim, um keinen Neid zu wecken.

August

Wir überlegen, für Uma Karki ein Handy zu kaufen, so dass sie den Paten-innen leichter Videos der Kinder aufnehmen kann.

Alle Schulen sind noch zu, aber in Angpang werden schon die Bücher an die Kinder verteilt. Kul würde gern alle Schulen besuchen, aber der Monsun macht seine Motorradfahrten unmöglich. Es gibt zu viel Matsch.

Er bittet um 600 Euro Zuschuss für neue Medikamente in der Gesundheitsstation in Angpang. Alle Vorräte sind aufgebraucht. Jahrelang schickten einige Belgier dafür Geld, aber seit 2018 nicht mehr (diese Belgier finanzierten auch 2010  die neue Schule von Angpang zur Hälfte mit; wir gaben die zweite Hälfte).

Kul: „Ich muss hart arbeiten, aber ich bin glücklich, meinem Dorf so viel wie möglich helfen zu können.“

Weil er keine Einnahmen hat (Trekkingtouren mit Touristen gibt es nicht mehr) setzt er eine alte Idee um: Die Bio-Kartoffeln von Angpang und dem Umland nach Kathmandu zu verkaufen. „Ich dachte, ich mache einmal etwas für mich.“

Er baute später auch einen kleinen Lebensmittelladen an den Hang, aber der wurde bei einem Erdrutsch zerstört.

Ende August ist er mit Rudra in Kathmandu, um eine plötzlich verstorbene Tante (87) zu beerdigen.

Der erste Versuch einer Patin aus Bayreuth, eine Brieffreundschaft mit ihrem Schulkind aufzubauen, scheitert fast, weil die Postämter keine Briefe nach Deutschland annehmen. Kul fotografiert deshalb die Antwort der Schülerin und mailt sie. Dieser Weg ist eine gute Lösung und wird später oft angewandt.

September

Ende September ist die Schule endlich wieder offen. Das Schulkomitee von Angpang tagt wieder (Kul: „Hoffentlich gibt es freundliche Diskussionen!“). Er schickt Werner eine Liste jener Kinder, die das SEE haben (Schulabschluss-Examen).

Er will einige Lehrer der anderen Schulen fragen, ob sie wie Uma die Paten-Betreuung übernehmen. Aber er findet keinen. Am Ende übernimmt Uma fast alle Schulen, obwohl sie dafür weit mit dem Jeeptaxi fahren muss.

Kul hat sehr viel mit Begräbnis-Zeremonien zu tun, weil so viele Verwandte sterben.

Er fährt nach Junbesi, wo eines unserer Mitglieder – Michael aus München – zwei Jungen fördert, und bringt ihnen seinen Brief und nimmt ihre Antwort mit.

In Junbesi bekommt er  Hüftprobleme. Doch nach drei Tagen Pause geht es wieder. „Ich bin ziemlich fit, mache aber jetzt alle paar Tage eine Pause.“ Ende September fühlt sich Kul wieder gut. Kalu geht es auch besser.

Er schlägt zwei Varianten für die Schüler-Förderung vor: a) könnte man das Geld nur als Kredit geben, schwach verzinst. b) nur bis zum SEE fördern, nicht weiter beim College-Besuch.

Oktober

Kul schreibt, dass das ganze Dorf sehr beschäftigt ist mit der Aussaat von Weizen und mit der Ernte von Mais. Vier Tage lang gibt es starken Regen. Er löst in Nepal 88 Todesfälle aus. Aber Angpang bleibt verschont.

Die Schule öffnet nach dem Dashain-Fest. Das Schulkomitee von Angpang kürzt die 4-Wochen-Ferien auf zwei Wochen, um mehr Unterricht zu haben.

Kul hat wieder Sterbefälle. In 18 Monaten starben 13 Verwandte.

November

Kul beendet die Begräbnis-Zeremonie für seinen Onkel, der kurz nach seiner Tante starb.

Man feierte kein Dashain, aber das Lichterfest Dipawati.

Kul genießt den Mail-Austausch mit Werner zu den Patenschaften. Aber er schreibt auch einmal frustriert, ob er nicht zu viel für sein Dorf und andere machte in seinem Leben – und zu wenig für seine Familie, für seine Kinder. Aber nach meinem Eindruck brachte er seine Kinder sehr gut durch: Karpala und Ashok in Kathmandu studierten beide; Mekh kam aus den Emiraten mit dem Beruf des Möbelbauers zurück und öffnete eine Werkstatt; Chet vermittelte er an ein Japan-Stipendium. Für Manjita, die geistig minimal eingeschränkt ist, fand er einen sehr guten Ehemann.

Werner und ich rätseln, wie wir für 2022 das Geld zusammen bekommen sollen, um alles wieder bezahlen zu können. Kul ist schockiert über die schlechten Aussichten. „Wenn das wahr ist, dann muss ich meine Schule schließen.“

Wir haben aber in dieser Lage ein unglaubliches Glück, weil Reinhold Mischau aus Nürnberg sofort schreibt: Er springt ein. Er hatte ein gutes wirtschaftliches Jahr und gibt den Erfolg gern weiter. Er spendet 14 000 Euro. Das deckt die Gehälter der Lehrer von Angpang. Einen riesigen Dank dafür!

Gleichzeitig erklärt die Schöck-Stiftung, die ich schon länger angeschrieben hatte, das Lehrergehalt in Maidane zu bezahlen. Das sind 3600 Euro. Dort hatten wir bisher einen Hauptschullehrer bezahlt. Künftig ist es ein Lehrer, der auch die 10+2-Klassen (= zwei praxisbezogene Aufbaujahre) unterrichten kann.

Kul schreibt, dass die Schulen zwar wegen Corona ein Vierteljahr zu waren, aber unsere Lehrergehälter müssen voll bezahlt werden. Auch die Regierungslehrer werden so unterstützt (an den Schulen von Maidane, Mude, Angpang und Patle gibt es Regierungslehrer und KvN-Lehrer).

Dezember

Am 10. 12. schickt Kul noch einmal eine genaue Liste seines Bedarfs an KvN-Geld für 2022.  Er hat sehr viel zu tun, auch weil er für Werner kleine Videos der Patenkinder drehen muss.

Um Weihnachten endet in Angpang ein Schulabschnitt mit Examen. Es folgt ein Monat Ferien.

Omicron ist in Nepal angekommen. Drei Menschen infizieren sich im Kathmandu-Tal.

Ende Dezember kann Kalu langsam wieder arbeiten. Sie hat keine Schmerzen mehr und ihr Herz schlägt gut, aber sie darf keine schweren Lasten tragen.

Uma kommt nach Mude (oberhalb von Angpang) und verteilt an der Schule dort unsere Unterstützung für die Kinder.

Es schneit etwas, zwei Tage lang. Aber erst im Januar fällt hoher Schnee. Das ist ungewöhnlich. Denn es gab zwar zu Kuls Kinderzeit oft Schnee bis zur Brusthöhe von Erwachsenen, aber schon lange nicht mehr.

Werner zu den Patenschaften 2021/2022

 

Wie die gesamten Aufgaben unseres Vereins, so sind auch die Patenschafts-Betreuungen nicht immer so einfach. Zum einen haben wir es in Nepal mit oft schwierigen, teils unmöglichen Situationen zu tun, die Kontakte oft gar nicht erlauben. Zum anderen fehlen uns Vertrauensleute, die unsere Hilfe umsetzen. Erschwerend kommt dann auch noch hinzu, dass in den letzten Jahren auch niemand nach Nepal vor Ort kommen konnte.

 

Kul, so könnt ihr ja alle lesen, ist ein Rund-um-die Uhr-Arbeiter und kann auch wohl schlecht delegieren. Er ist dort einfach der Macher. Umso erfreulicher war es, dass wir mit Uma Karki eine kompetente Frau gefunden haben, die mit ihrem Sohn Utsab die Hälfte der Schulen seit Herbst betreut und jetzt auch dort die Gelder verteilt. Das klappt unterdessen ganz prima.

Ich bekomme von Kul und von Uma Bilder der Schüler, einen Brief mit Unterschrift, das ist ok so. Dann leite ich das so schnell wie möglich an Euch Paten weiter, wenn für den Schüler eine Patenschaft besteht. Wenn ich noch nichts schicken konnte, liegt es daran, dass momentan schwierige Witterungsverhältnisse herrschen und die Verteilung sicher bis Ende März andauert.
Dieser ganze Ablauf erklärt sich folgendermaßen:
Das Schuljahr in Nepal beginnt im März. Deshalb versuchte ich die Patenschafts-Übernahmen mit 130 € von Euch im Herbst oder bis Ende Januar zu bekommen. Dadurch konnten wir wissen, welche Kinder wir genau fördern werden. Dieses Vierteljahr von November bis Januar ist also für unsere Planung äußerst wichtig.

Dieses Jahr hat es super geklappt, wir haben Spenden bekommen und wir sind dankbar für so viele Patenschaften. Natürlich haben wir auch noch weitere Kinder zu fördern.  Diese Unterstützung kann der Verein 2022 noch leisten, weil dafür allgemein Spenden gegeben worden sind.

2023 wird es wieder spannend, wer die Patenschaften finanziell fortsetzen kann, wer wieder etwas spenden kann. Wir sind aber zuversichtlich.

75 Kinder und Studenten werde 2022 unterstützt. Aktuell haben wir 44 „Pateneltern“, die teilweise 2 oder sogar 3 Schüler fördern. Somit  war es das erfolgreichste Patenschaftsjahr unserer Vereinsgeschichte – Dank eurer Hilfe

Blick aufs Jahr 2020

Der neue Trakt der Schule von Angpang, ganz in Gelb – die Nepalesen lieben bunte Häuser. Foto: privat

Januar

Kul schreibt, dass es so viel regnet wie im Sommer im Monsun. Es ist sehr schlechtes Wetter, aber ohne Schneefall. Er ist im Stress wegen einer aufwendigen Hochzeitszeremonie.

Er will unsere Finanzbelastung senken und denkt an Maidane: Dort sollten wir bei der Schule sparen.

Philipp von Vultejus schickte viel Geld aus Hamburg, das bei einer Geburtstagsfeier seiner Eltern zusammenkam. Ein Teil davon soll vier Studenten fördern, die auf Colleges sind. Ein Teil soll in neue Computer fließen. Weiterlesen „Blick aufs Jahr 2020“

Reisebericht 2019

Nepal 2019

1. Diesmal kommt erst am letzten Tag vor dem Abflug die Freude auf Nepal auf. Davor nicht, wahrscheinlich wegen meiner Erkrankung im vorigen Jahr. Sie muss so gravierend gewesen sein, dass ich innerlich alles von Nepal weggeschoben hatte. Das kommt mir bei der Ankunft, in den ersten Tagen: Ich sehe alles wie neu, als ob ich nie dagewesen wäre. Langsam erhebt sich Nepal wieder.

Auch der Flug ist wie neu, als ob es mein erster wäre. Ich bestaune in Arabien, bei der Zwischenlandung in Doha, die teure moderne Architektur, utopisch. Weiterlesen „Reisebericht 2019“

Reisebericht 2017

Thomas Knauber besucht jedes Jahr die Dörfer, wo „Kinder von Nepal“ hilft. Sehr aufschlussreich ist sein Bericht aus dem Jahr 2017:

 

Nach einer kurzen Zeit in Kathmandu fuhren Kul – der Quasi-Bürgermeister von Angpang – und ich nach Angpang, blieben aber nicht, weil Kul eine Wanderung zum Everest-Basecamp ausgedacht hatte. Er zwickte sie so in seinen Terminplan, dass er schnell noch kandidieren konnte für die Wahl ins erste Bezirksparlament Nepals. „Ich werde zu 98 Prozent gewählt“, sagte er. „Brauch gar nicht anwesend zu sein oder Wahlkampf zu machen. Jeder weiß, was ich für unser Dorf tue.“
Die Wahl wurde dann  glücklicherweise für seinen Distrikt Solu-Khumbu um vier Wochen verschoben, auf Mitte Juni. So konnten wir bei der Rückkehr nach Angpang entspannt noch einmal aufbrechen zu Schulen, die in der Nähe Hilfe brauchen: in Maidane (bekannt durch die Aufbauarbeit des Hamburger Vereins „Kinder von Okhaldhunga“), in Patle (auf einer windumwehten Bergspitze), in Merending (im Wald gegenüber von Angpang, auf einem Hügel)  und in Bagam (gesprochen Bakum). Es liegt neben Kerung, einer größeren Siedlung bei Angpang. Kul: „Crazy Kerung.“ Weil die Leute dort jüngst ein Projekt, das ihnen nützen konnte, ablehnten. Weiterlesen „Reisebericht 2017“