Nepal Abend in Pegnitz

Unser Nepal-Abend in Pegnitz Ende Februar war sehr schön, mit Gästen bis aus Nürnberg, Lauf und Hirschbach.

Sunita sagte vorher: „Wir müssen es so wie in Auerbach machen, uns als Team besprechen. Das war so schön in Auerbach.“ Hab ich gesagt: „Team gibts keins, wir zwei sind das Team.“ Und Sunita sagte: „Wir müssen unbandig werben! Überall werben!“ Hab ich gemacht. Sunita danach: „Thomas, viel zu viel geworben! Ich hab sogar an der Ampel zum Rewe ein Plakat gesehen.“

Dann kamen die Imbiss-Vorbereitungen. Sunita, ihre Freundin Ani aus Kathmandu (sie studierte Lebensmittelchemie in Kulmbach) und Avis im Ober-Stress. Dann war es Viertel vor sieben und noch kein Mensch da. Irgendwer hat beruhigt: „Das ist so wie in Auerbach, die kommen alle erst um sieben.“ Und tatsächlich: Mehr als die Hälfte der 60 Stühle ist plötzlich besetzt.

Christian Oberlander begann mit Bildern seiner Reise durch Nordindien und Nepal. Er ist Fotokünstler und hat einen sanften Humor. Entsprechend lustig und eigen sieht er die Dinge. Und sagte: „In Neu Delhi darfst du nicht zu Fuß wo hingehen. Zu gefährlich. In Kathmandu kannst du überall hingehen. – In Indien ist keine Ordnung. In Nepal überall, sogar in den wirren Stromkabeln. Du siehst auch nur saubere Frauen und Kinder. Und du kannst dich zu Kindern in einen Innenhof setzen, die Pingpong spielen – sie spielen freundlich weiter. Keiner bettelt.“

Sunita erzählte von den 123 Sprachen ihres Landes, von den Festen – eins dauert 15 Tage -, und vom Verbrennen der Toten. Damit ihre Seelen leichter in das fünfte Element kommen, in den Weltraum.

Und ich schloss etwas zu unserer Hilfe in Nepal an. Vergaß aber zu sagen: Wer das erste Mal in den Bergen wandert, spürt herzliche Menschen. Wir aber sind technische Menschen. Er sieht auch unser Mittelalter dort und freut sich dran: Ruß in den Küchen, Feuer in kleinen Lehmöfen, kaum Licht, alles so idyllisch. Aber er trifft auch die Nonne, die sagt. „Im nächsten Leben werd ich Tourist.“

Und der Wanderer hirnt und hirnt, was er einführen könnte, um den Menschen auf 3000 m Höhe etwas zu verdienen zu geben. Bis er draufkommt, dass es nichts gibt. Weil es keine Kunden gibt. Keiner kann was bezahlen. Die Menschen leben von ihrer kleinen Mais- und Kartoffelterrasse. Geldmünzen sehen sie nicht.

PS: Unsere Nepal-Spezialitäten erbrachten 260 Euro an Spenden und der Kunstandwerkverkauf 160 Euro. Die Raummiete spendete jemand.

Für die Kinder von blinden Eltern

Nishchal, der blinde Sänger aus Pokhara, bat um etwas Unterstützung für die Kinder von blinden Eltern in Pokhara. Er sagt, es gibt etwa ein Dutzend blinde Eltern. Nötig wären warme Wintersachen für die Kinder.

Suman, der Bruder von Sunita (sie wohnt mit ihrer kleinen Familie bei uns in Pegnitz), ist in Pokhara daheim und kümmerte sich sofort darum. All diese blinden Eltern kamen zusammen. Nishchal ließ ihre Namen notieren und Suman machte am Computer eine Liste daraus. Ich schickte 350 Euro und Suman kaufte dafür ein.

Nishchal sagte am Telefon, dass die Regierung allen behinderten Erwachsenen alle drei Monate 6000 Rupi gibt (42 Euro). Aber das reicht nicht zum Leben. Von den blinden Menschen helfen deshalb einige am Markt, andere machen Musik wie er.

Nishchal ist auf dem Bild links zu sehen. Er war froh, dass es  klappte, die Gruppe zusammenzuholen. Heute morgen drehte er beim Video-Telefonieren sein Handy im Kreis, um seine Wohnung zu zeigen, außen. „Ich wohne schön“, sagte er. Aber es ist nicht schön: Ein Hinterhof, mit Abfall, und außen ein hässlicher Mietblock. Er sieht es nicht. – Als ich später zu unserem Garten radelte, kam mir: Nishchal kann nicht Fahrrad fahren. Er kann keine Tür allein aufsperren. Er kann keine Treppe allein hochgehen.
Sein Studium für den Bachelor macht er über ein Audio-Buch, über Youtube, übers Sich-Vorlesen lassen, über Stimme-Einschalten beim Handy. Das Handy liest ihm vor. Bei Prüfungen hat er jemanden, der seine Antworten hinschreibt.
Es ist ein Wunder, dass er so gut Englisch lernte. Das macht das Unterhalten leicht. Es ist eine Freude, seine gute Stimme zu hören.

Weihnachtsgrüße 2024

Uma schickte vor Weihnachten viele Bilder aus den Schulen, wo wir helfen. Die Kinder hatten Schilder gebastelt, um uns im fernen Deutschland ein frohes Fest zu wünschen.

Ich video-telefonierte mit Uma am Heiligen Abend. Sie sah hinter mir ein wohl gewärmtes Wohnzimmer. Und ich spürte ihren Frust, weil sie in Maidane, in ihrer Schule, nur ein ungeheiztes Zimmer hat. Und der Winter ist sehr kalt im Vorgebirge.

Weihnacht Angpang
Weihnacht Bagam